Ratgeber

Langlaufen Sicher auf die Loipe

Klassisch oder skatend durch verschneite Landschaften gleiten: Langlaufen bietet die unterschiedlichsten Facetten – und ist ein ziemlich sicherer Sport. Trotzdem verunfallen jährlich rund 7000 Personen. Deshalb immer mit der richtigen Ausrüstung, Technik und Einstellung auf die Loipe gehen.

Die 5 wichtigsten Tipps

  • Als Einsteigerin oder Einsteiger einen Kurs besuchen.
  • Loipe der Fitness und den Fähigkeiten entsprechend auswählen.
  • Umkehrmöglichkeiten und Zeitreserven einplanen.
  • Eisige Verhältnisse nicht unterschätzen.
  • Die abfahrende Person hat immer Vortritt.

Langlaufen mit Köpfchen

Viele Unfälle passieren beim Bergabfahren. Mögliche Ursachen: Schlechte Fahr- oder Bremstechnik – oder Probleme mit dem Gleichgewicht. Wer sich beim Langlaufen verletzt, tut das am häufigsten an Rumpf und Schultern.

Selbstverständlich lassen sich viele dieser Unfälle verhindern. Deshalb sich vor dem Langlaufen gut vorbereiten und Ausrüstung, Technik und korrektes Verhalten checken.

Die passende Ausrüstung

Wesentlich sind beim Langlaufen natürlich die Ski, die Bindung und die Schuhe. Wichtig: Sie müssen in einem guten Zustand sein. Und dass Ski und Stöcke die richtige Länge haben müssen, liegt auf der Hand. Der Fachhandel berät Langläuferinnen und Langläufer gerne.

Zusätzlich wichtig:

  • Geeignete Winterkleider (Zwiebel-System) inkl. Mütze oder Stirnband und Handschuhe
  • Sonnenbrille und Sonnencrème
  • Bei Bedarf: Kontaktlinsen oder korrigierte Brille

Die richtige Technik

Langlaufen sieht manchmal sehr einfach aus. Tatsächlich braucht es aber Übung, um das Gleichgewicht auf den schmalen, kantenlosen Ski zu halten und die langen Stöcke einzusetzen.

Mit der richtigen Technik macht Skilanglauf schneller Spass und ist sicherer. Ein Kurs in einer Langlaufschule lohnt sich.

Das korrekte Verhalten

Eigenverantwortung wird auf der Loipe grossgeschrieben. Der internationale Skiverband FIS hat 10 Verhaltensregeln fürs Langlaufen formuliert:

  1. Rücksichtnahme: Rücksicht auf weniger Geübte nehmen und niemanden behindern oder gefährden.
  2. Signalisation, Laufrichtung und Lauftechnik: Markierungen, Signale und Hinweisschilder beachten. In die angegebene Richtung und mit der angegebenen Lauftechnik laufen.
  3. Wahl der Laufspur: Auf der Loipe gilt Rechtsverkehr. Auf Doppel- und Mehrfachspuren in der rechten Spur laufen. Personengruppen laufen in der rechten Spur hintereinander.
  4. Überholen: Überholt werden darf rechts oder links. Die vordere Person braucht nicht auszuweichen. Sie sollte aber ausweichen, wenn sie es gefahrlos kann.
  5. Gegenverkehr: Bei Gegenverkehr nach rechts ausweichen. Die abfahrende Person hat immer Vortritt.
  6. Stöcke: Stöcke beim Überholen, Überholtwerden und beim Kreuzen eng am Körper halten, um niemanden zu verletzen.
  7. Tempo: Geschwindigkeit dem Gelände, der Sichtweite und dem eignen Können anpassen – vor allem, wenn es bergab geht. Immer genügend Abstand zur vorderen Person halten. Im Notfall sollte sich eine Längläuferin oder ein Langläufer fallen lassen, um einen Sturz zu verhindern.
  8. Freihalten der Loipen und Pisten: Pausen neben der Laufspur machen. Wer stürzt, bringt sich neben der Spur in Sicherheit.
  9. Hilfeleistung: Bei Unfällen sind alle zur Hilfeleistung verpflichtet.
  10. Ausweispflicht: Jede Person, ob als Zeugin oder Beteiligter, ob verantwortlich oder nicht, muss im Falle eines Unfalls ihre Personalien angeben.

In der Schule

Weniger als 10 % der Unfälle betreffen Kinder und Jugendliche unter 16 Jahren. Bei tiefen Temperaturen ist insbesondere darauf zu achten, dass die Kinder nicht unterkühlen – Anzeichen sind Flecken im Gesicht oder kalte Finger und Zehen. Damit nichts passiert, wenn Sie mit Ihren Schülerinnen und Schülern unterwegs sind, hat die BFU die wichtigsten Punkte zusammengefasst.

Gut vorbereitet

  • Die Schulleitung über Langlaufaktivitäten informieren.
  • Die Loipen-Anlagen vor dem ersten Besuch rekognoszieren.
  • Das benötigte Material (Langlaufski, -schuhe, -stöcke) rechtzeitig reservieren.
  • Auf einer passenden Ausrüstung bestehen und diese prüfen.
  • Für Einsteigerinnen und Einsteiger eine flache, kurze Loipe wählen, die den Fähigkeiten entspricht.
  • Mit einer Geschwindigkeit beginnen, bei der eine Unterhaltung gut möglich ist.
  • Genügend Pausen einlegen und die nötige Flüssigkeits- und Energiezufuhr sicherstellen.
  • Mit Schülerinnen und Schülern präparierte, geöffnete Loipen nutzen.
  • Ein Kurs in einer Langlaufschule unterstützt Einsteigerinnen und Einsteiger beim Erlernen der korrekten Fahr-, Brems- und Sturztechnik.
  • Regeln für Skilanglauf schon im Unterricht vermitteln und auf der Loipe konsequent einhalten.
  • Verfassung der Schülerinnen und Schüler sowie Umweltbedingungen (Loipenverhältnisse, Wetter) im Auge behalten; wenn nötig die Aktivität vorzeitig abbrechen.

Kantonale Richtlinien und Weisungen

Beachten Sie die kantonalen Bestimmungen und Weisungen zur Umsetzung der Lehrpläne.

Für J+S-Leiterinnen und -Leiter

Wer sich an die Grundsätze von J+S und der BFU hält, leistet nicht nur einen wertvollen Beitrag zur Unfallprävention, sondern kann auch das Risiko einer strafrechtlichen Verurteilung oder von zivilrechtlichen Haftungsansprüchen in engen Grenzen halten.

«Power to win» für den geleiteten Sport

Bei «Power to win» handelt es sich um sportartenübergreifende Trainingsformen, um Sportlerinnen und Sportler kräftiger, schneller, robuster und beweglicher zu machen. Dadurch sinkt das Verletzungsrisiko. Bei «Power to win» gibt es drei Stufen von Übungen, die sich einfach in das reguläre Training einbauen lassen. Die Übungen eignen sich sowohl für den Sportunterricht in Schulen als auch für den Vereinssport. J+S und das Bundesamt für Sport BASPO haben «Power to win» initiiert, die BFU hat die Entwicklung fachlich und finanziell unterstützt. 

Rechtsfragen

Sport bedeutet Freiheit und individuelle Entfaltung. Aber auch Sportlerinnen und Sportler bewegen sich nicht im rechtsfreien Raum.

Ihr BFU-Kontakt

Benedikt Heer

Benedikt Heer

Berater Sport und Bewegung
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