Elvis lebt. Oder zumindest belebt: Barbara Vanza (59) hat oft genug gesehen, was passiert, wenn sie seine Musik abspielt: «Nahezu alle Leute lassen sich so von ihren Stühlen locken. Sogar Menschen mit einem Rollator schwingen die Hüften, als wären sie wieder 20, wenn sie seine Hits hören.»
Die Luzernerin ist Sport- und Bewegungspädagogin, aktive Tänzerin und Gesundheitsförderin aus Leidenschaft. Sie engagiert sich als Botschafterin der Sturzpräventionsoffensive sichergehen.ch. Ihre Mission: dass Menschen ab 65 Jahren weniger stolpern, straucheln oder hinfallen.
Diese Zielgruppe ist besonders sturzgefährdet, denn mit zunehmendem Alter lassen Gleichgewicht, Kraft und mentale Fitness natürlicherweise nach. «Dazu kommt, dass die Folgen eines Sturzes oft schwerwiegender ausfallen als bei jüngeren Menschen», sagt Jan Egloff, Sportwissenschaftler und Fachexperte bei der BFU. «Jährlich verletzen sich rund 90 000 Personen ab 65 Jahren so schwer, dass sie medizinisch behandelt werden müssen. Die Folgen können gravierend sein. Lange Spitalaufenthalte, Einschränkungen der Mobilität oder sogar der Verlust der Selbstständigkeit.»
Sturzprävention lernen – in einer Stunde
Wie man solchen Unfällen gezielt vorbeugt, vermitteln die Botschafterinnen und Botschafter im Rahmen von 60-minütigen Präventionsveranstaltungen. Gemeinden, Vereine oder Alters- und Pflegeheime können diese Veranstaltungen buchen. Barbara Vanza und ihre Kolleginnen und Kollegen bringen dafür alles mit, was es braucht.
Der Inhalt basiert auf dem fundierten Wissen der BFU. Innerhalb dieses Rahmens haben die Botschafterinnen und Botschafter jedoch Gestaltungsfreiraum. Barbara Vanza gelingt mithilfe eines Kuchendiagramms zuverlässig ein packender Einstieg: «Statistisch gesehen wird jede dritte Person in diesem Raum innerhalb des nächsten Jahres einmal stürzen», sagt sie jeweils zu Beginn. Und schon hat sie die Aufmerksamkeit des Publikums. Die gute Nachricht folgt sofort: «Man ist dem Verlust von Kraft, Gleichgewicht und mentaler Fitness nicht hilflos ausgeliefert. Alle drei Fähigkeiten lassen sich im Alter trainieren.»