Porträt

Sicherheitscheck mit Plastikfisch am Trübsee Sicherheit lässt sich multiplizieren: Zusammen mit «seinen» rund 120 BFU-Sicherheitsdelegierten trägt Stipo Djakovic als Chef-Sicherheitsdelegierter der Region Zentralschweiz aktuelles Präventionswissen in die Gemeinden.

Prüfkörper – so heisst die rote Plastikfigur, die Stipo Djakovic in den Händen hält. Bei Insidern ist sie unter dem geläufigeren Namen «Fisch» bekannt, denn ihre Form erinnert stark an ein Kinderspielzeug für die Badewanne.

Am Ufer des Trübsees im Kanton Nidwalden zeigt der Prüfkörper, was in ihm steckt – nämlich wichtige Erkenntnisse aus der Unfallpräventionsforschung: Stipo Djakovic testet mit ihm, ob vom Lattenzaun beim Spielplatz Gefahr für die Kinder ausgeht. «Ich messe, ob eine Fangstelle besteht. Das ist eine Stelle, in der sich ein Kind verfangen kann, ohne sich selbst befreien zu können.»

«Wenn es für mich zu komplex wird, hole ich Stipo dazu.»

Sepp Odermatt dokumentiert die Risikobeurteilung am Zaun mit einem Foto. Er ist der BFU-Sicherheitsdelegierte der Gemeinde Wolfenschiessen, auf deren Gebiet der Trübsee liegt. So wie er sind schweizweit 1200 nebenamtliche Sicherheitsdelegierte im Einsatz – als gemeindeeigene Spezialistinnen und Spezialisten für die Unfallprävention. Sie nehmen eine wichtige Drehscheibenfunktion zwischen den Behörden, der Bevölkerung und der BFU wahr.

In seiner Gemeinde ist Sepp Odermatt als Bauverwalter tätig. Er wird hinzugezogen, um sicherheitstechnische Beurteilungen durchzuführen: zum Beispiel in Schulhäusern, in Wohnbauten, auf Sportplätzen oder an Strassenkreuzungen. «Stipo hat für viele Gefahrenquellen den noch schärferen Blick als ich», bemerkt er lachend. «In seiner Funktion bringt er fundierte Kenntnisse und viel Erfahrung mit, um passende Schutzmassnahmen vorzuschlagen.

Wenn es für mich zu komplex wird, hole ich Stipo dazu.» «Und wenn ich nicht mehr weiterkomme, helfen mir die Fachspezialistinnen und Fachspezialisten der BFU weiter», ergänzt Stipo als Vorgesetzter. «So funktioniert unsere Kaskade. Als Resultat liefern wir Risikobeurteilungen und Massnahmenempfehlungen, die wissenschaftlich ‹verhäbe›.»

Das Jobprofil: Präventionsprofi mit Multitalentqualitäten

Das Know-how für seine Aufgaben als Sicherheitsdelegierter holt sich Sepp Odermatt in Kursen der BFU. Einige davon leitet Stipo Djakovic. Das Ausbilden und Coachen der Sicherheitsdelegierten macht ihm Freude. Als Fussballtrainer bringt er dafür ideale Soft Skills mit – und als gestandener Baufachmann das Fachwissen. «Vor meinem Job bei der BFU war ich in einer Gemeinde stellvertretender Bauverwalter», erzählt der Innerschweizer. «Zusätzlich war ich dort Sicherheitsbeauftragter und BFU-Sicherheitsdelegierter der Gemeinde.»

Also ein fliegender Wechsel zur aktuellen Rolle als Chef von 120 BFU-Sicherheitsdelegierten in sechs Innerschweizer Kantonen? «Ich dachte ja damals, ich wüsste schon alles», schmunzelt er, «aber mir wurde schnell klar, dass ich noch viel zu lernen hatte. Zwar beschäftigen wir uns immer mit ähnlichen Themen. Aber jeder Fall ist anders gelagert. Das macht meinen Job unglaublich spannend, die Gebiete sind extrem vielfältig. Es reicht nicht, die Normen zu kennen. Bei der BFU gilt es, sie richtig zu interpretieren, Zusammenhänge zu erkennen, die Verhältnismässigkeit zu wahren. Unser Job ist es, Empfehlungen abzugeben – dabei aber immer auch im Auge zu behalten, ob sich eine Massnahme mit vertretbarem Aufwand umsetzen lässt.» Sollte die BFU weisungsberechtigt sein? «Das ist nicht unsere Aufgabe. Es zeigt sich aber, dass sich bei Haftungsfragen immer mehr Gerichtsentscheide auf dieselben Fachdokumentationen der BFU beziehen, auf denen unsere Empfehlungen beruhen.»

Schweinegehege, internationale Expertengremien: alles auf dem Radar

Nach fünf Jahren als Chef-Sicherheitsdelegierter ist Stipo Djakovic immer noch beeindruckt von der Professionalität der BFU. «Unsere Fachspezialistinnen und Fachspezialisten sind auf einem Top-Niveau – sie sind auch international gut vernetzt. Einander zu helfen, ist bei der BFU selbstverständlich: Auf meine Anfragen erhalte ich sofort fundierte Rückmeldungen.

Wir wiederum bringen bei der BFU ein, wie der Puls in den Gemeinden ist. Der ständige Austausch ist für alle Seiten bereichernd.» Selbst dann, wenn eine Problemstellung nicht allzu komplex ist: «Zum Beispiel am Schweinegehege in einem Tierpark. Dort untersuchten wir zusammen mit Tierpflegern und anderen Fachpersonen, wie der Zaun beschaffen sein muss, damit es weder für die Besucherinnen und Besucher noch für die Tiere riskant wird».

Seinen Job bei der BFU empfindet Stipo Djakovic als Privileg: «Ich kann mithelfen, das Leben von Menschen sicherer zu machen. Das beflügelt mich – wie auch die Wertschätzung, die ich bei Beratungen erfahre.» Schattenseiten? «Nun ja, als ich in den Ferien in Spanien einen Spielplatz etwas zu genau anschaute, meinte meine Frau schmunzelnd, jetzt sei dann auch mal genug mit BFU!»

Machen Sie mit uns Menschen sicherer

Ein Job bei der BFU bedeutet mehr als nur arbeiten. Hier finden zupackende Profis aus unterschiedlichsten Berufen zusammen, um Unfälle wirksam zu verhüten.

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