Ratgeber

Wandern und Bergwandern Sicher über Stock und Stein

In der Schweiz locken 65 000 Kilometer Wanderwege. 24 000 Kilometer davon sind Bergwanderwege. Doch Gefahren lauern oft nur einen Schritt entfernt: ausrutschen und stolpern. Rund 40 000 Personen verunfallen jedes Jahr beim Wandern und Bergwandern. Mit den Tipps der BFU gehen Sie Gefahren aus dem Weg.

Die 3 wichtigsten Tipps

  • Wanderung sorgfältig planen
  • Passende Ausrüstung wählen
  • Unterwegs aufmerksam bleiben

Wanderung planen

Gerade bergwandern ist anspruchsvoller, als man denkt. Aber auch auf einer «normalen» Wanderung kann die sorgfältige Vorbereitung der Wanderroute vor unliebsamen Überraschungen schützen. Dazu gehört:

  • Route, Zeitbedarf und -reserven sowie Ausweichmöglichkeiten planen
  • Anforderungen der Wanderung, Wegverhältnisse und Wetter berücksichtigen
  • Dritte über Tour informieren – insbesondere, wenn man allein aufbricht

Welche Wanderung ist für mich geeignet?

Wer seine Wanderung geniessen will, sollte sich nicht überfordern. Deshalb die eigenen Fähigkeiten und die Fähigkeiten der Wandergruppe realistisch einschätzen und die Planung darauf abstimmen. Als Faustregel zur Berechnung der Wanderzeit ohne Pausen gilt:

  • Aufstieg: 15 Minuten für 100 Höhenmeter plus 15 Minuten für jeden Kilometer Horizontaldistanz
  • Abstieg: 15 Minuten für 200 Höhenmeter plus 15 Minuten für jeden Kilometer Horizontaldistanz

Die Wander-Wegweiser geben Aufschluss darüber, wie anspruchsvoll verschiedene Strecken sind. Bergwanderwege (weiss-rot-weiss markiert) sind teilweise steil, schmal und exponiert. Sie erfordern Trittsicherheit, Schwindelfreiheit und man sollte einigermassen fit sein. Wer eine schwierige Tour unternimmt, tut das am besten zu zweit oder in einer Gruppe.

Wandern und Bergwandern mit der richtigen Ausrüstung

Beim Wandern und Bergwandern ist gute Ausrüstung Pflicht. Dazu gehören:

  • Feste Wanderschuhe mit griffigem Profil
  • Warme, wetterfeste Kleidung
  • Sonnenschutz
  • Handy
  • Aktuelles Kartenmaterial – offline oder auf Papier: auch das Handy kann mal aussteigen oder keinen Empfang haben
  • Proviant
  • Notfallapotheke und Rettungsdecke

Unterwegs aufmerksam bleiben

Wer müde ist, ist weniger trittsicher. Deshalb beim Wandern und Bergwandern regelmässig rasten, trinken und essen. Sind Sie noch im Zeitplan? Ist das Wetter gut? Passen die Wegverhältnisse? Ist die Wandergruppe noch in guter Verfassung? Falls nein, rechtzeitig umkehren oder eine alternative Route wählen.

Hinweis: Die Zahlen im Video können von den aktuellen Unfallzahlen abweichen.

 

In der Schule

Während einer Wanderung auf einer Schulreise den Überblick zu behalten, ist gar nicht so einfach. Im schlimmsten Fall führen Unkenntnis der Route, zu wenig Aufsichtspersonen, schlechte Ausrüstung, rasche Veränderung der Wetterverhältnisse oder das Nichteinhalten der Verhaltensregeln zu Unfällen. Das können Stürze, Unfälle im Strassenverkehr, Schnittverletzungen, Verbrennungen oder Ertrinkungsunfälle sein.

Gut vorbereitet

  • Zur Vorbereitung die BFU-Unterrichtsblätter Ub 4.039 «Wanderungen – Schulreisen – Ausflüge» verwenden
  • Wanderung rechtzeitig und sorgfältig planen: d. h. den Fähigkeiten der Schülerinnen und Schüler angepasst und mit Alternativprogramm für schlechte Bedingungen
  • Wanderroute rekognoszieren (sichere Rastplätze, heikle Passagen, Absturzstellen, Handyempfang, Trinkwasserstellen usw.)
  • Für die Wanderung mindestens eine bis zwei fähige Begleitpersonen organisieren und in den Planungsprozess miteinbeziehen
  • Schulleitung informieren, Einverständnis einholen, Sicherheitsanforderungen klären
  • Verhaltenskodex gemeinsam erarbeiten und einfordern
  • Vorgehen für spezielle Passagen besprechen (z. B. Bachüberquerung, Kuhweide etc.)
  • Klasse aufmerksam und konsequent beaufsichtigen
  • Als Lehrperson an der Spitze gehen
  • Als erste Begleitperson in der Mitte und als zweite Begleitperson am Schluss gehen
  • Besonders zu betreuende Schülerinnen und Schüler sollten mit der Lehrperson gehen
  • Regelmässig Pausen einlegen
  • Auf angemessene Bekleidung bestehen (z. B. Wanderschuhe und Wetterschutz)
  • Bei schlechtem Wetter oder ungenügender psychischer/physischer Verfassung der Schülerinnen und Schüler: Wanderung abbrechen oder verkürzt durchführen
  • Erste-Hilfe-Set, aufgeladenes Handy und eine Liste mit Notrufnummern einpacken

Kantonale Richtlinien und Weisungen

Folgende kantonale Richtlinien und Weisungen sind der BFU bekannt:

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Wer sich an die Grundsätze von J+S und der BFU hält, leistet nicht nur einen wertvollen Beitrag zur Unfallprävention, sondern kann auch das Risiko einer strafrechtlichen Verurteilung oder von zivilrechtlichen Haftungsansprüchen in engen Grenzen halten.

Rechtsfragen und Gerichtsentscheide

Sport bedeutet Freiheit und individuelle Entfaltung. Aber auch Sportlerinnen und Sportler bewegen sich nicht im rechtsfreien Raum.

Ihr BFU-Kontakt

Susanne Baumann

Susanne Baumann

Beraterin Sport und Bewegung

Publikationen

  • Präventionstipps

    Bergwandern – Sicher über Stock und Stein

    Broschüre A5 | 8 Seiten | 3.010
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