Veranstaltung

Agil und stabil ins Alter BFU-Forum Sturzprävention 2022

Fast 90 000 Personen über 64 verletzen sich jedes Jahr bei einem Sturz. Damit im Alter weniger Stürze passieren, ist das Training zur Sturzprävention aus Sicht der BFU ein Muss. Die BFU diskutierte mit Expertinnen und Experten am Forum Sturzprävention vom 25. August 2022, welche Voraussetzungen es braucht, damit Training im Alter eine Selbstverständlichkeit wird.

Training zur Sturzprävention im Alter

Sturzunfälle haben bei älteren Menschen besonders schwerwiegende Folgen. Das Training zur Sturzprävention ist deshalb aus Sicht der BFU ein Schlüsselfaktor, um Lebensqualität und Autonomie zu erhalten – und die Kosten für das Gesundheitswesen zu senken.

Neben Qualitätsstandards braucht es gesellschaftspolitische, ökonomisch motivierte und infrastrukturelle Bestrebungen, damit zielgerichtetes Training im Alter flächendeckend gefördert und implementiert werden kann.

Dabei stellen sich grundlegende Fragen:

  • Wie kann die nationale Sportförderung die Bevölkerung sensibilisieren?
  • Was kann die Alterspolitik zur strukturellen Implementierung und Förderung von Bewegung und Sport im Alter beitragen?
  • Sind finanzielle Anreize für ältere Erwachsene sinnvoll? Welche Anreizsysteme wären denkbar?
  • Wie und wo kann die Gesundheitsversorgung präventionsbezogene Themen aktiv mittragen und fördern?

Diese und weitere Fragen diskutierte die BFU mit Vertreterinnen und Vertretern aus Sport, Politik, Medizin, Gesundheitsökonomie und Prävention.

Training im Alter zu fördern lohnt sich

Am Forum wurde schnell klar: Das Training zur Sturzprävention im Alter lohnt sich – in jeglicher Hinsicht.

Ökonomische Sicht

Die Sturzprävention senkt die gesellschaftlichen und individuellen Kosten von Sturzunfällen. Um Training zur Sturzprävention flächendeckend zu fördern, sollte unter anderem die Zusammenarbeit mit und Gesundheitsökonomen gesucht werden. Wo lässt sich das Training am besten implementieren? Welche Art von Training ist am kosteneffektivsten?

Medizinische Sicht

Auch aus medizinischer Sicht ist das Training ein wirksames Instrument, um Sturzunfälle zu verhindern. Das Training entfaltet seine volle Wirkung, wenn es Gleichgewicht und Kraft fördert. Im Idealfall sind es Übungen, die man einfach in den Alltag einbauen kann.

Ein Erfolg wäre nur schon, wenn Seniorinnen und Senioren insgesamt zu mehr Bewegung motiviert werden könnten.

Soziologische Sicht

Schliesslich wirkt sich Bewegung und Sport grundsätzlich positiv auf das Leben im Alter aus: Man ist physisch und psychisch gesünder und hat mehr vom Leben.

Training ist auch im hohen Alter sinnvoll. Diese Botschaft und weitere lokal verankerte Angebote sind essenziell.

Wie weiter?

Zwar gibt es schon Massnahmen, um Training zur Sturzprävention im Alter zu fördern. Es besteht aber noch Potenzial, zum Beispiel bei der Vergütung der Präventionsarbeit in der Gesundheitsversorgung (z. B. durch Hausärtzinnen oder Spitex) und bei anderen Bewegungsangeboten (z. B. von Pro Senectute). Aktuell besteht im Schweizer Gesundheitswesen nur sehr beschränkt die Möglichkeit, Präventionsarbeit zu verrechnen. Das muss sich ändern.

Zum anderen muss die Arbeit aller wichtigen Player, die für die Förderung des Trainings im Alter in der Schweiz relevant sind, besser koordiniert werden. Politik, Behörden, Sportinstitutionen, Verbände, Medizin, Versicherungen und Prävention – es muss klar sein, wer welche Rolle spielt, um Training zur Sturzprävention in unserer Gesellschaft nachhaltig zu verankern. Die Beteiligten am Forum waren sich einig, dass die BFU dazu zu einem runden Tisch einlädt.

  • Forschung & Statistik

    Sturzpräventives Training – Mobilisierungspotenzial und fördernde Faktoren in der Bevölkerung 60 plus

    Grundlagen A4 | 152 Seiten | 2.391 | DOI-Nr. 10.13100/BFU.2.391.01.2021
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  • Schulungsmaterial

    Training zur Sturzprävention – Anleitung der Kraft- und Gleichgewichtsübungen

    Broschüre A5 | 25 Seiten | 4.174
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  • Forschung & Statistik

    Wirksamkeit eines Trainingsprogramms zur Sturzprävention

    Report A4 | 58 Seiten | 2.272 | DOI-Nr. 10.13100/BFU.2.272.01
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  • Fachdokumentation

    Sturzprävention in der Physiotherapie

    Dokumentation A4 | 44 Seiten | 2.249
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Kontakt

Ursula Meier Köhler

Ursula Meier Köhler

Fachspezialistin Sturzprävention
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