Ratgeber

Autofahren lernen Tipps für eine sichere Fahrt zur Autoprüfung

Neulenkerinnen und Neulenker sind in den ersten drei Jahren nach der Autoprüfung besonders unfallgefährdet. Das muss nicht sein: Wer beim Autofahren lernen in der Fahrschule und privat viel übt, kommt nicht nur problemlos durch die Autoprüfung – sondern ist auch danach sicherer unterwegs.

Die 4 wichtigsten Tipps

  • Autofahren bei einer Fahrschule lernen
  • Mit privaten Übungsfahrten das Gelernte festigen
  • Erst auf die Strasse, wenn die Basics sitzen
  • Vor der Autoprüfung auf 3000 km Erfahrung sammeln

Höheres Unfallrisiko bei Neulenkerinnen und Neulenkern

Im Vergleich zu erfahrenen Lenkerinnen und Lenkern verunfallen Neulenkende ca. 2,6-mal häufiger, sie erleiden vor allem Schleuder- und Selbstunfälle. Die meisten dieser Unfälle sind auf Unerfahrenheit und Überschätzung des Fahrkönnens zurückzuführen. Deshalb ist es wichtig, bereits vor der Fahrprüfung viel zu üben, um so die nötige Routine zu erlangen – in der Fahrschule und in privaten Übungsfahrten.

Aller Anfang ist Parkplatz – bis die Basics sitzen

Beim Autofahren lernen sollten private Übungsfahrten möglichst in Abstimmung mit der Fahrschule erfolgen. Das heisst: Zuerst das nötige Rüstzeug in der Fahrschule holen und dann privat die Inhalte üben, die in der Fahrschule bereits erlernt wurden.

Als erstes müssen die Basics wie anfahren, schalten und stoppen sitzen, bevor es auf die Strasse geht. Die Grundlagen am besten auf einem grossen Parkplatz üben. An Wochenenden oder am Abend eignen sich z. B. leere Parkplätze von Firmen oder Einkaufszentren.

Im Auto ist eine Begleitperson Pflicht: Sie muss älter als 23 sein, mindestens seit drei Jahren den Fahrausweis besitzen und die Probezeit bestanden haben. Die Begleitperson muss die Handbremse gut erreichen können.

Wichtig bei elektronischen Handbremsen: Wer eine solche Handbremse betätigt, muss das Auto zum Stehen bringen können. Die Fahrerin oder der Fahrer darf solche Handbremsen nicht einfach übersteuern können. Deshalb im Vorfeld am besten bei der Autohändlerin oder dem Autohändler nachfragen, ob das auch tatsächlich geht.

Übungen: Basics auf dem Parkplatz keyboard_arrow_down

  • Flache, geschlossene und gut sitzende Schuhe tragen.
  • Ein Zusatzrückspiegel auf der Beifahrerseite unterstützt die Begleitperson und verstärkt ihr Sicherheitsgefühl.
  • Vor dem Wegfahren Sitz, Kopfstütze, Spiegel und Gurt richtig einstellen.
  • Richtige Sitzposition einnehmen: aufrecht, nicht zu weit/zu nahe am Steuerrad, richtige Höhe.
  • Funktion und Handling der Bedienungselemente kennenlernen: Pedale, Licht, Blinker, Wischer, Klimaanlage usw.
  • Umgebung beobachten und die Übersicht behalten: Kopf drehen und Rückspiegel nutzen.
  • Starten, anfahren, schalten, stoppen, abstellen.
  • Rundes und ruhiges Fahren, rückwärtsfahren, einfache Figuren fahren.
  • Sanftes Bremsen auf Ziel, harte Vollbremsung, um ABS zu spüren (auch wenns ruckelt: dem Auto passiert dabei nichts).
  • Ziel: minimale Automatismen und Vertrautheit mit dem Fahrzeug für die Verkehrsteilnahme aufbauen.

Üben, üben, üben – auf 3000 Kilometern

Übungsfahrten sind für Fahranfängerinnen und -anfänger von unschätzbarem Wert: Sie lernen dabei das Verhalten des Fahrzeugs und der Verkehrspartner, schwierige Verkehrssituationen und vor allem sich selber besser kennen und einschätzen.

Die BFU empfiehlt, in Kombination mit Fahrschulstunden mind. 3000 Kilometer vor der praktischen Fahrprüfung zu absolvieren. Übungsfahrten sind sehr sicher – es passieren praktisch keine Unfälle. Und sie bereiten bestens auf die praktische Fahrprüfung vor.

Tipps für private Lernfahrten keyboard_arrow_down

  • Übungsfahrten im Verkehr sind erst dann sinnvoll, wenn die Fahrzeugbedienung einigermassen automatisiert und ein gleichzeitiges Beobachten des Verkehrs möglich ist.
  • Stress und Risiken vermeiden: Am Anfang eine einfache Strecke auswählen, um entspannt zu üben
  • Beim Üben sind Fehler nicht nur normal, sondern ein wichtiger Lernfaktor. Die Begleitpersonen sollen mit den Lernfahrerinnen und Lernfahrern über das Erlebte sprechen und auch eigene Erfahrungen weitergeben.
  • Möglichst bei allen Bedingungen üben: Dämmerung, Nacht, Regen, Nebel, Schnee, inner- und ausserorts, Landstrassen, Wohngebiet, Stadt usw.
  • Die Lernfahrerinnen und Lernfahrer müssen stets den Überblick über das Verkehrsgeschehen behalten: links/rechts/hinten scannen, weit vorausschauen, Innen- und Aussenspiegel nutzen. Dazu den Kopf aktiv bewegen
  • Kommunikation: Die Lernfahrerinnen und Lernfahrer sollten ihre Absicht früh signalisieren und mit den Verkehrspartnern Blickkontakt aufnehmen.
  • Genügend Abstand gegen vorne und auf der Seite halten
  • Gelassenheit beim Motorabwürgen – das kommt vor und dem Auto schadet es nicht.
  • Drängler vorbeiziehen lassen, wer hupen will, soll hupen.

QualiDrive – mit Sicherheit zum Erfolg

Ideal ist die Wahl einer Fahrschule, die mit der Lernsoftware «QualiDrive» arbeitet. Diese Software entwickelte die CTM Alder AG in Zusammenarbeit mit der BFU. Sie ermöglicht den Einbezug privater Übungsfahrten. Dank gezielten Übungen resultiert dadurch mehr Lernfortschritt. Und die transparente Visualisierung des aktuellen Lernstands zeigt, was bis zur Fahrprüfung noch gelernt werden muss.

Mehr zur Fahrprüfung finden Sie auf den Websites von «L-Drive Schweiz» und der Vereinigung der Strassenverkehrsämter.

Ihr BFU-Kontakt

Thomas Kramer

Thomas Kramer

Berater Verkehrsverhalten

Publikationen

  • Evaluation der Zweiphasenausbildung

    Forschung & Statistik, Report A4, 142 Seiten, 2.108, auch erhältlich auf Französisch, Italienisch, Englisch
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