Die BFU im Detail

Koordinationsauftrag Kräfte bündeln

Gemeinsam erreicht man mehr – das gilt auch für die Unfallprävention. Die BFU koordiniert die Unfallprävention in der Schweiz. Sie unterstützt die Arbeit aller wichtigen Akteure, um maximale Wirkung zu erzielen. Auch international ist sie bestens vernetzt.

Auf einen Blick

  • Die BFU koordiniert mit gesetzlichem Auftrag die Unfallprävention in der Schweiz.
  • Sie stellt Grundlagen bereit, teilt Erfahrungen und unterstützt andere Akteure.
  • Der internationale Austausch liefert Impulse für wirkungsvolle Lösungen in der Schweiz.

Viele Akteure, ein gemeinsames Ziel

Die Prävention von Nichtberufsunfällen in der Schweiz ist breit aufgestellt. Staatliche und nichtstaatliche Organisationen sowie zahlreiche Unternehmen setzen sich dafür ein, das Leben der Menschen sicherer zu machen. Die BFU nimmt dabei eine zentrale Rolle ein. Sie hat einen Auftrag zur Koordination, der im Bundesgesetz über die Unfallversicherung (UVG) und in der Verordnung über die Unfallverhütung (VUV) verankert ist. 

So wirkt Prävention 

Als nationales Kompetenzzentrum für Unfallprävention ist die BFU dank eigener Forschung und Kontakt zur Praxis am Puls des Geschehens. Sie identifiziert die aktuellen Brennpunkte der Präventionsarbeit und konzentriert sich auf Lebensbereiche, in denen viele und schwere Unfälle passieren. Die Devise: Die wichtigen und richtigen Themen zur richtigen Zeit angehen. 

Dafür braucht es Koordination. Prävention gelingt dann am besten, wenn sich alle beteiligten Akteure abstimmen und ihre Ressourcen gebündelt einsetzen. Die BFU ist dafür besorgt, dass weder unnötige Doppelspurigkeiten noch Lücken entstehen. 

Aufgaben der BFU in der Koordination

  • Akteure vernetzen
  • Austauschformate moderieren und strukturieren
  • Partnerschaften initiieren und begleiten
  • Evidenzbasierte Grundlagen wie Studien bereitstellen
  • Präventionsinstrumente für Fachpersonen entwickeln und verbreiten
  • Wissen und Best Practices vermitteln
  • Fachliche Impulse für die Weiterentwicklung der Prävention geben

Partner der BFU in der Unfallprävention

  • Öffentliche Hand: Verwaltungen, Behörden, z. B. Polizeikorps
  • Präventionsorganisationen, z. B. Pro Senectute
  • Versicherungen: Suva, SVV, Privatversicherer
  • Verbände, Kommissionen, Gesellschaften, z. B. SFV oder SLRG

Systematischer Austausch für funktionierende Lösungen

Präventionsarbeit bleibt nie stehen – sie entwickelt sich ständig weiter. Neue Technologien, Verhaltensweisen und die demografische Entwicklung schaffen neue Risiken. Deshalb fördert die BFU den Austausch von Wissen, Erfahrungen und bewährten Verfahren. Sie erarbeitet evidenzbasierte Wissensgrundlagen sowie Umsetzungshilfen, etwa themenspezifische Fachdokumentationen. Die Präventionspartner der BFU nutzen diese Instrumente, um ihre Projekte nach bewährten Standards zu realisieren. 

Der Austausch funktioniert in beide Richtungen: Die BFU erhält von ihren Partnern wertvolle Praxis-Inputs. Gleichzeitig unterstützen die Spezialistinnen und Spezialisten der BFU die Partner ganz konkret. Sie bringen ihr Know-how in Projekte ein, beurteilen Massnahmen und machen Synergien und Vernetzungsmöglichkeiten sichtbar.

Wenn Koordination zu Kooperation führt

Wenn die BFU koordiniert, folgen oft gemeinsame Projekte. Drei Beispiele: Jährlich verletzen sich 90 000 ältere Menschen so schwer, dass sie ärztliche Behandlung oder Spitalpflege benötigen. In der nationalen Präventionskampagne «Sicher gehen» arbeiten Gesundheitsförderung Schweiz, Pro Senectute Schweiz und die BFU als Hauptpartner zusammen. Dazu kommen zwei Fachpartner sowie acht Kooperationspartner. 

Um Unfälle beim Bergwandern zu verhüten, machen die BFU und der Verband Schweizer Wanderwege mit der Kampagne «Sicher bergwandern» die Anforderungen von weiss-rot-weiss markierten Bergwanderwegen besser bekannt. Der Verband bringt dabei sein Fachwissen ein. 

Im dritten Beispiel geht es um das Vermeiden von schweren Verletzungen in kontaktintensiven Sportarten wie Fussball, Handball oder Eishockey. Dank den Checklisten «Return to Play» können Trainerinnen und Trainer auch ohne medizinische Kenntnisse abschätzen, ob eine Spielerin oder ein Spieler nach einer Verletzung wieder zurück aufs Spielfeld kann. Die Checklisten entwickelte die BFU zusammen mit dem Schweizerischen Fussballverband (SFV), der Suva, mit Sport & Exercise Medicine Switzerland (SEMS) sowie medizinischen Fachpersonen.

Sie stehen mit einem neuen Ansatz in den Startlöchern? Sprechen Sie mit der BFU. Wir vernetzen Sie mit den richtigen Fachpersonen und helfen Ihnen, Ihr Projekt aufzugleisen.

Globale Erkenntnisse für lokale Sicherheit

Die BFU setzt ausserdem auf internationalen Austausch. Viele Sicherheitsvorkehrungen – vom Sicherheitsgurt bis zu Sturztrainings für Seniorinnen und Senioren – wurden zuerst im Ausland erprobt. Die Schweiz profitiert davon und gibt eigenes Know-how weiter, etwa bei Skibindungen. 

Internationale Daten, Vergleiche und Forschungsprojekte zeigen, welche Massnahmen wirken. Besonders wertvoll sind Sammlungen der OECD und Studien von FERSI (Forum of European Road Safety Research Institutes) oder dem europäischen Verkehrssicherheitsrat. Die BFU übernimmt nur Massnahmen, die zur Kultur und zu den Bedürfnissen der Schweiz passen. Der Blick über die Grenzen schärft das Verständnis, deckt Handlungsbedarf auf und bestärkt gute Ansätze.

Vier internationale Partner

FERSI

Das FERSI (Forum of European Road Safety Research Institutes) ist eine internationale Gemeinschaft von Forschungsinstituten für die Verbesserung der Verkehrssicherheit.

Erfahrungsaustausch, Kooperation, wissenschaftliche Unterstützung und die Entwicklung und Durchführung von gemeinsamen europäischen Forschungsprojekten stehen im Zentrum.

Viele wichtige Neuerungen für die Schweiz sind durch die Zusammenarbeit der BFU mit dem FERSI initiiert worden.

Zum FERSI

ETSC

Der Europäische Verkehrssicherheitsrat ETSC (European Transport Safety Council) erarbeitet Grundlagen für die Europäische Kommission der EU, das Europaparlament und die Mitgliedstaaten.

Für die BFU ist der ETSC eine wichtige Quelle für themenspezifische Benchmarks und Projektideen. Ein bedeutendes Projekt war PRAISE zur Förderung der betrieblichen Verkehrssicherheit.

Die BFU erarbeitete in diesem Rahmen umfassende Empfehlungen für Betriebe mit Fahrzeugflotten, um die Dienstfahrten sicherer zu machen.

Zum ETSC

IRTAD

Die International Traffic Safety Data and Analysis Group (IRTAD) ist eine Expertengruppe aus verschiedenen Ländern innerhalb und ausserhalb Europas. Sie ist bei der OECD angegliedert.

Die IRTAD-Gruppe stellt ihren Mitgliedern international vergleichbare Unfall- und Verhaltensdaten zur Verfügung.

Die Ländervergleiche sind für die Arbeit der BFU aufschlussreich.

Zur IRTAD

ISSS

Die ISSS (International Society for Skiing Safety) ist eine globale, multidisziplinäre Organisation, die Sicherheitsprobleme und Verletzungen im Schneesport durch Bildung, Forschung und Entwicklung mindert.

Zu den Mitgliedern gehören Fachpersonen aus der Unfallverhütung, Medizin, Orthopädie, Biomechanik, aus dem Engineering, der Epidemiologie, Präventionsexperten und Produktehersteller aus der ganzen Welt. Die ISSS veranstaltet alle zwei Jahre ein internationales Forschungssymposium.

In den Themengebieten Handgelenkschutz für Snowboarder, Weiterentwicklung der Skiauslösebindung und bei Fragen zum Bau von Snowparkanlagen arbeitet die BFU eng mit den Fachleuchten von der ISSS zusammen.

Zur ISSS

Zum Warenkorb
0