Medienmitteilung | 23. Mai 2023

«Oben bleiben» in offenen Gewässern 50 % schwimmen mit Auftriebshilfe

Jedes Jahr ertrinken in der Schweiz durchschnittlich 46 Menschen – am häufigsten beim Baden und Schwimmen in offenen Gewässern. Die BFU verweist auf das hohe Rettungspotenzial von Auftriebshilfen und gibt Tipps für ein sicheres Schwimmvergnügen. Gemäss einer BFU-Erhebung benützt heute erst jede zweite Person eine Auftriebshilfe. Am häufigsten werden mit 33 % Schwimmsäcke und Schwimmbojen mitgeführt.

In der Schweiz ertrinken im Durchschnitt jährlich 46 Menschen, davon sechs ausländische Gäste. Verunglückten von 2000 bis 2010 insgesamt 281 Jugendliche und Erwachsene ab 14 Jahren beim Wassersport tödlich, waren es in den Jahren 2011 bis 2021 total 344. Das ist ein Anstieg von 22 %. Die meisten tödlichen Unfälle passieren in Flüssen und Seen, pro Jahr im Durchschnitt 20.

Zu den Risikofaktoren beim Baden und Schwimmen in offenen Gewässern gehören Schwimmen ohne Auftriebshilfe, allein Schwimmen, Leichtsinn, Übermut, Alkoholkonsum, Kälte und Strömung. Für sicheres Schwimmen gilt es, die eigenen Fähigkeiten realistisch einzuschätzen und sich gut vorzubereiten – beispielsweise beim Flussschwimmen vorgängig die Ein- und Ausstiegsstellen zu erkunden und eine Schwimmboje zu benützen.

Potenzial von Auftriebshilfen nicht ausgeschöpft

Auftriebshilfen haben beim Schwimmen in offenen Gewässern ein hohes Rettungspotenzial. Im Notfall kann man sich damit über Wasser halten. Die Erhebung der BFU hat gezeigt: Jede zweite Person hat beim Schwimmen im offenen Gewässer keine Auftriebshilfe dabei. Am häufigsten werden mit 33 % Schwimmsäcke und -bojen als Auftriebshilfen genutzt, gefolgt von anderen Auftriebshilfen mit 14 %, zum Beispiel Poolnudeln oder Bälle.

«Das Mitführen einer Schwimmboje sollte so selbstverständlich werden wie das Tragen eines Skihelms beim Skifahren», sagt Christoph Müller, Wassersport-Experte bei der BFU. «Wir empfehlen Schwimmbojen, die über einen Trennmechanismus verfügen und somit auch in Flüssen geeignet sind, weil sich die Bojen im Notfall lösen, falls sie irgendwo hängen bleiben.»

Ertrinkungsprävention an verschiedenen Schweizer Standorten

Die BFU wird diesen Sommer in Zusammenarbeit mit der Schweizerischen Lebensrettungs-Gesellschaft SLRG an 20 verschiedenen Fluss- und Seebädern in der Schweiz Schwimmbojen mit separater Luftkammer, Transportfach und Trennmechanismus zur Verfügung stellen – diese können kostenlos beim Schwimmen ausprobiert werden.

Die wichtigsten Tipps für sicheres Schwimmen:

  • Bade- und Flussregeln der SLRG beachten.
  • Im offenen Gewässer Auftriebshilfe nutzen (z. B. Schwimmboje) und nie allein schwimmen.
  • Auf Alkohol und Drogen verzichten.
  • Wer sich nicht 100 % gesund und fit fühlt, schwimmt nur im überwachten Bad.
  • Alle Tipps finden sich auch im folgenden Video.

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