BFU Erhebungen 2022 Tragquote für Velohelm stabil
Im letzten Jahr sind fast 1400 Velofahrerinnen und E-Biker bei einem Verkehrsunfall schwer oder tödlich verletzt worden, etwas weniger als im Jahr zuvor. Der langfristige Trend ist jedoch weniger erfreulich: Die Zahl der schweren Unfälle mit E-Bikes steigt stetig an, die Zahl der Velounfälle stagniert auf hohem Niveau. Die Sicherheit der Velo- und E-Bike-Fahrenden ist seit jeher ein Fokus der BFU – sie setzt sich dafür ein mit der Förderung von sicherer Infrastruktur sowie mit verhaltenspräventiven Massnahmen.
Langsame E-Bikes: Helmtragquote etwas höher
Der Velohelm ist ein einfaches und wirksames Mittel, um das Risiko von Kopfverletzungen bei einem Unfall um die Hälfte zu reduzieren. Dennoch tragen gut 2 von 5 Personen auf dem Velo keinen Helm. Gemäss BFU-Erhebung 2022 zum Verhalten im Strassenverkehr beträgt die Velohelmtragquote 56 %; sie ist damit gegenüber dem Vorjahr (57 %) stabil geblieben. Am häufigsten – mit 60 % – tragen Velofahrerinnen und Velofahrer üblicherweise auf Freizeitfahrten einen Helm (2021: 62 %). Am niedrigsten (30 %) ist die Tragquote bei Einkaufsfahrten (2021: 32 %).
Auf langsamen E-Bikes mit einer Tretunterstützung bis 25 km/h tragen 68 % einen Helm (2021: 70 %). Auf schnellen E-Bikes mit Tretunterstützung bis 45 km/h sind es 91 % (2021: 93 %). Auf Letzteren besteht eine Helmpflicht.
Zu wenige E-Bikes mit eingeschaltetem Licht
Essenziell für die Sicherheit im Strassenverkehr ist auch die Sichtbarkeit. Frühere Erhebungen der BFU zeigen, dass fast alle Motorfahrzeuge (Autos, Lastwagen und Motorräder) auch tagsüber mit eingeschaltetem Licht fahren. Bei E-Bikes ist dies jedoch nicht der Fall: Nur 33 % aller Personen auf langsamen E-Bikes schalten am Tag ihr Licht ein. Bei den schnellen E-Bikes sind es 62 %. Seit dem 1. April 2022 gilt für alle E-Bikes die Pflicht für Tagfahrlicht (Erhebung nach Inkrafttreten des Gesetzes).
Auch wenn die mittelfristige Entwicklung der Helmtrag- und Lichteinschaltquote positiv ist, gibt es sowohl auf dem Velo als auch auf dem E-Bike Verbesserungspotenzial. Denn: Velo- und E-Bike-Fahrende sind im Strassenverkehr besonders gefährdet. Ein weiterer wichtiger Faktor, um deren Sicherheit zu erhöhen, ist eine gut gestaltete Veloinfrastruktur. Die BFU setzt sich mit ihren verkehrstechnischen Beratungen für eine sichere Strassengestaltung ein.
Gurtentragquote auf dem Rücksitz ausbaufähig
Eine fast 100%-Quote besteht seit vielen Jahren beim Tragen von Sicherheitsgurten auf Vordersitzen im Auto und beim Tragen von Helmen auf allen Motorrad-Typen. Verbesserungspotenzial gibt es bei den Sicherheitsgurten auf dem Rücksitz sowie bei der weiteren persönlichen Schutzausrüstung auf dem Motorrad. Auf dem Roller trägt beispielsweise weniger als eine von zwei Personen Handschuhe und nur jede fünfte Person trägt eine Motorradjacke.
Das Sammeln und Analysieren von Daten über das Sicherheitsniveau in der Schweiz ist eine zentrale Aufgabe der BFU. Die Daten sind eine wichtige Informationsquelle für die Präventionsarbeit. Die jährlichen Erhebungen werden von Personen durchgeführt, die von der BFU geschult wurden.
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Forschung & Statistik
Gurtentragquote – Erhebung 2022
Erhebung A4 | 5 Seiten | 2.481 | DOI-Nr. 10.13100/BFU.2.481.01.2022 -
Forschung & Statistik
Persönliche Schutzausrüstung beim Motorradfahren – Erhebungen 2022
Erhebung A4 | 4 Seiten | 2.482 | DOI-Nr. 10.13100/BFU.2.482.01.2022 -
Forschung & Statistik
Helmtragquote der Velo- und E-Bike-Fahrenden im Strassenverkehr – Erhebungen 2022
Erhebung A4 | 5 Seiten | 2.483 | DOI-Nr. 10.13100/BFU.2.483.01.2022