Ratgeber

Handball Unfallfrei zum Matchgewinn

Schnell, kraftvoll und viele Tore: Das ist Handball. Der dynamische Ballsport ist aber nicht ganz ohne Risiken. Jährlich verletzen sich rund 5200 Personen. Wer einige Tipps befolgt, kann das Unfallrisiko senken.

Die 5 wichtigsten Tipps

  • Sich vor dem Training und Match gründlich aufwärmen
  • Übungen für Kraft und Stabilität ins Training einbauen
  • Schuhe mit rutschfester Sohle und einer guten Stossdämpfung tragen
  • Nie ohne Knie- und Ellbogenschoner auf den Platz gehen
  • Brille durch Kontaktlinsen oder eine Sportbrille ersetzen

Handball: ein Mix aus Tempo, Kraft und Athletik

Das Tempo im Handball ist hoch, die körperliche Belastung auch: Handball ist ein ausgesprochen athletischer Sport – ein ständiger Wechsel zwischen Angriff und Abwehr mit vielen Zweikämpfen. Innerhalb einer Minute können mehrere Tore fallen, die Handballerinnen und Handballer sind in ständiger Bewegung. So viel Dynamik bringt auch ein Risiko für Verletzungen mit sich.

Häufige Verletzungen im Handball

Typische Verletzungen im Handball sind Verstauchungen, Zerrungen, Prellungen und Knochenbrüche. Sehr oft betroffen sind Knie und Unterschenkel, aber auch Hände und Finger können in Mitleidenschaft gezogen werden. All diese Verletzungen sind schmerzhaft und können langwierige Folgen haben.

Umso wichtiger ist es, dass Handballerinnen und Handballer ihren Körper auf die Matches vorbereiten. Mit Kraftübungen für die Rumpfmuskulatur und Stabilisierungsübungen für die Schulter sowie die Fussgelenk-, Knie- und Hüftmuskulatur lässt sich das persönliche Verletzungsrisiko reduzieren.

Vorverletzungen gut auskurieren

Was viele nicht wissen: Etliche Sportverletzungen treten wiederholt auf. Das gilt auch im Handball: Die entsprechende Bänder-, Gelenk- oder Muskelstruktur war vorher schon einmal von einer Verletzung betroffen. Gerade nach einer Sprunggelenkverletzung sollte man beim Wiedereinstieg immer einen Gelenkschutz tragen – z. B. eine Stütze oder einen Tape-Verband.

In der Schule

Lehrpersonen können viel dazu beitragen, dass es beim Handball im Sportunterricht zu keinen Verletzungen wie Zerrungen oder Verstauchungen kommt. Denn vor allem Übermüdung, Überbelastung, Zusammenstösse, ungeeignete Schuhe oder Bälle können die Ursache von Unfällen sein.

Gut vorbereitet

  • Schülerinnen und Schüler darauf hinweisen, dass sie Schuhe mit einer rutschfesten Sohle und einer Vorderfussdämpfung tragen sollen
  • Darauf achten, dass alle Uhren und Schmuck abgelegt haben
  • Brillenträgerinnen und -träger darauf hinweisen, Kontaktlinsen oder eine Sportbrille zu tragen
  • Mit der Klasse ein Warm-Up durchführen – dabei besonders auf die Finger achten
  • Vor dem Spiel das Spielfeld räumen: Schmutz, Feuchtigkeitsansammlungen und herumliegende Bälle entfernen
  • Spielregeln vermitteln, konsequent einfordern und faires Verhalten fördern
  • Handball-Spielregeln dem Niveau der Schulklasse anpassen: allenfalls auf ein Kleinfeld oder ein Spiel mit weniger Spielerinnen und Spielern ausweichen
  • Softhandbälle in passender Grösse verwenden – Softhandbälle können nicht geprellt werden
  • Handball mit Balanciertraining auf einer weichen Unterlage oder einem Wackelbrett vorbereiten – das senkt das Risiko von Bänderverletzungen
  • Kenntnisse über die korrekte Landetechnik nach einem Sprungwurf vermitteln

Kantonale Richtlinien und Weisungen

Beachten Sie die kantonalen Bestimmungen und Weisungen zur Umsetzung der Lehrpläne.

Für J+S-Leiterinnen und -Leiter

Wer sich an die Grundsätze von J+S und der BFU hält, leistet nicht nur einen wertvollen Beitrag zur Unfallprävention, sondern kann auch das Risiko einer strafrechtlichen Verurteilung oder von zivilrechtlichen Haftungsansprüchen in engen Grenzen halten.

«Ready to play – Power to win» für den geleiteten Sport

Bei «Power to win» handelt es sich um sportartenübergreifende Trainingsformen, um Sportlerinnen und Sportler kräftiger, schneller, robuster und beweglicher zu machen. Dadurch sinkt das Verletzungsrisiko. Bei «Power to win» gibt es drei Stufen von Übungen, die sich einfach in das reguläre Training einbauen lassen. Die Übungen eignen sich sowohl für den Sportunterricht in Schulen als auch für den Vereinssport. J+S und das Bundesamt für Sport BASPO haben «Power to win» initiiert, die BFU hat die Entwicklung fachlich und finanziell unterstützt. 

Gerichtsentscheide

Gewinnen ja, aber nicht um jeden Preis: Auch Handballerinnen und Handballer bewegen sich nicht im rechtsfreien Raum.

Ihr BFU-Kontakt

Evangelos  Marcoyannakis

Evangelos Marcoyannakis

Berater Sport und Bewegung

Publikationen

  • Forschung & Statistik

    Prävention von körperkontaktbedingten Verletzungen im Spielsport

    Report A4 | 76 Seiten | 2.513 | DOI-Nr. 10.13100/BFU.2.513.01.2023
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