Eine Kollision mit dem Velo, eine Verletzung auf einer Bergwanderung, ein Sturz auf der Kellertreppe: Nichtberufsunfälle sind eine grosse Herausforderung für die öffentliche Gesundheit. Mehr als eine Million Menschen verletzen sich jedes Jahr in ihrer Freizeit. Jede achte Person in der Schweiz muss sich im Laufe eines Jahres wegen eines Nichtberufsunfalls ärztlich behandeln lassen. Zum persönlichen Leid, das diese Unfälle verursachen, kommt die volkswirtschaftliche Bedeutung. Allein die materiellen Kosten belaufen sich auf rund 12 Milliarden Franken pro Jahr. Das sind neben den Heilungskosten z. B. Kosten für Arbeitsausfälle.
Mehr Freizeit, mehr Unfälle
«Die Menschen in der Schweiz haben heute mehr Freizeit als vor 30 Jahren. Das spiegelt sich auch in den Unfallzahlen wider», erklärt BFU-Direktor Stefan Siegrist. Heute verletzen sich mehr Menschen in der Freizeit als bei der Arbeit. Deshalb setzt die BFU in ihrem neuen Mehrjahresprogramm 2026–2030 klare Präventionsschwerpunkte. Es ist ein umfassender Massnahmenkatalog gegen Unfälle im Strassenverkehr, im Sport, zu Hause und in der Freizeit.
Evidenzbasiert und praxisnah
Wo die BFU aktiv wird, ermittelt sie faktenbasiert – durch Unfallanalysen und die Erhebung von Sicherheitsindikatoren. Erkenntnisse aus der Forschung werden konsequent in wirksame Massnahmen übersetzt. Ziel ist es, Präventionswissen und Know-how gezielt in die Praxis zu bringen. Die BFU wird innovative Präventionstools entwickeln und zur Verfügung stellen – etwa Fahrschulen für die Ausbildung der Neulenkenden, Betreibern von Schneesportanlagen oder Gesundheitsfachpersonen im Bereich der Sturzprävention.
Mehr Kraft dank lokaler Verankerung
«Gute Prävention wirkt und spart Kosten. Mit dem neuen Mehrjahresprogramm stellt die BFU die Weichen für eine Schweiz mit weniger Unfällen», fasst Stefan Siegrist zusammen. Die BFU wird auch das Präventionsangebot für die Bevölkerung weiterentwickeln und ihr Netzwerk von 1200 Sicherheitsdelegierten in allen Regionen der Schweiz nutzen. Gleichzeitig werden die Zusammenarbeit mit Partnerinnen und Partnern sowie der Dialog mit Behörden und Entscheidungsträgern intensiviert.
Mit dem neuen Mehrjahresprogramm will die BFU auch ihre Präventionsarbeit an gesellschaftliche Entwicklungen, neue Erkenntnisse und sich verändernde Rahmenbedingungen anpassen. Geplant ist eine regelmässige Überprüfung und Priorisierung der Massnahmen.
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