Jedes Jahr sterben 55 Personen beim Wandern und Bergwandern. Fast 90 % dieser Unfälle sind auf einen Absturz zurückzuführen. Doch viele Wanderinnen und Wanderer unterschätzen die Absturzgefahr. Das zeigt die neueste Erhebung, welche die BFU auf Bergwanderwegen durchgeführt hat.
Auf die Frage, wie es zu schweren Wanderunfällen kommt, vermutet nur jede neunte Person steiles und exponiertes Gelände als einen der häufigsten Gründe, obschon mehrere genannt werden konnten. Die meisten (51 %) gehen von einer schlechten Ausrüstung aus. Auch fehlendes Können (38 %) und mangelnde Fitness (36 %) werden häufig genannt. Diese Faktoren können tatsächlich eine Rolle spielen, wenn es zu Unfällen wie Abstürzen kommt. Doch meistens sind die Fähigkeiten und die Ausrüstung der tödlich Verunfallten nicht bekannt.
Unerfahrene tragen häufiger unpassende Schuhe
Gute Schuhe mit griffigem Profil erhöhen die Sicherheit beim Wandern. Die BFU-Erhebung zeigt, dass 83 % der Personen auf Wander- und Bergwanderwegen Trekking-, Wander- oder Bergschuhe tragen. Die Mehrheit trägt sogar Schuhe, die über den Knöchel ragen. Schaut man sich jedoch die Gruppe der Wanderinnen und Wanderer mit wenig Erfahrung an, sind es nur zwei Drittel, die passende Schuhe tragen.
Die drei Eckpfeiler für eine sichere Wanderung
Zu einer guten Ausrüstung gehören nicht nur gute Schuhe. Auch Sonnenschutz, ausreichend Proviant, aktuelle Karten, ein aufgeladenes Handy sowie warme und wetterfeste Kleidung sind wichtig. In den Bergen kann das Wetter schnell umschlagen. Selbst bei Kaiserwetter lohnt sich ab und zu ein Blick auf die Wetter-App. Pausen einlegen und genügend zu essen und trinken helfen, fit zu bleiben. Doch lässt die Fitness nach, ist der Weg schlechter als erwartet oder die Zeit fortgeschritten, lohnt es sich, umzukehren oder abzubrechen. Zu viel Ehrgeiz kann in den Bergen tödlich sein.
Noch besser ist es, überfordernde Situationen von Anfang an zu vermeiden. Zu einer Wanderung oder Bergwanderung gehört eine sorgfältige Planung – und zwar, bevor man sich auf den Weg macht. Grundsätzlich sollte man immer zu zweit oder in der Gruppe wandern. Die Route muss zu den Fähig-keiten der ganzen Wandergruppe passen. Sie darf niemanden überfordern. Der Selbsttest der BFU und des Verbands Schweizer Wanderwege hilft, die eigenen Fähigkeiten richtig einzuschätzen.
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