Während in den letzten Jahrzehnten die Zahl der schweren Unfälle im Strassenverkehr zurückgegangen ist, steigt sie zu Hause und in der Freizeit stark. Die Hälfte aller Verletzungen bei Haus- und Freizeitunfällen ist auf Stürze zurückzuführen. Jährlich sterben rund 1700 Menschen in der Schweiz infolge eines Sturzes. Besonders gefährdet sind ältere Erwachsene über 64 Jahre, da bei ihnen altersbedingte Risikofaktoren verstärkt auftreten. Von ihnen verlieren knapp 1600 jedes Jahr ihr Leben durch einen Sturz, während über 6100 schwer verletzt werden. Die daraus resultierenden materiellen Kosten belaufen sich auf 1,7 Milliarden Schweizer Franken jährlich. Mit dem demografischen Wandel wird die Zahl der Sturzunfälle mit Verletzten und Toten weiter zunehmen, was auch höhere Kosten zur Folge haben wird.
Stürze sind häufig das Ergebnis mehrerer Einflussfaktoren. Beim Menschen sind die Haupteinflussfaktoren Alter, Geschlecht, frühere Stürze, Gesundheitszustand wie chronische und kardiovaskuläre Erkrankungen, eingeschränkte motorische Fähigkeiten (Gleichgewicht und Kraft), Sehbeeinträchtigungen sowie Alkohol- und Medikamentenkonsum. Weitere Einflussfaktoren ergeben sich durch ungeeignete Schuhe und Sehhilfen sowie bauliche Aspekte wie Treppen und Böden. Auf Dienstleistungsebene spielen die Gesundheitsversorgung und verfügbare Ausbildungsangebote für Fachkräfte eine Rolle, während auf gesellschaftlicher Ebene die Gesundheits-, Bewegungs- und Sportförderung relevant ist.
In dieser Grundlagenarbeit wurde auf multifaktorielle Ansätze sowie sturzpräventives Training fokussiert. Aus der Systemanalyse der Einflussfaktoren und aus wissenschaftlicher Literatur wurden Präventionsansätze abgeleitet und nach Wirksamkeit, Wirtschaftlichkeit und Umsetzbarkeit beurteilt
Autor/-innen
Eva Stocker, Mirjam Bächli, Ursula Meier Köhler, Jan Egloff
Publikationsjahr
2025
DOI-Nummer
10.13100/BFU.2.553.01.2025
Zitationsvorschlag
Stocker E, Bächli M, Meier Köhler U, Egloff J.
Sturzprävention bei älteren Erwachsenen:
Sicherheitsanalyse und Präventionsempfehlungen.
Bern: BFU, Beratungsstelle für Unfallverhütung;
2025. Forschung 2.553.
DOI: 10.13100/BFU.2.553.01.2025