Forschung & Statistik

Sicherheitsbarometer 2024 - Sicherheitsniveau im Bereich Haus und Freizeit

2100 Menschen sterben jedes Jahr bei Unfällen zu Hause und in der Freizeit, insbesondere durch Stürze und Ersticken. Das neue BFU-Sicherheitsbarometer Haus und Freizeit hilft, Unfallschwerpunkte zu erkennen und bei der Prävention an den richtigen Stellen anzusetzen.

In den letzten zehn Jahren ist die Zahl der tödlichen Nichtberufsunfälle abseits von Strassenverkehr und Sport um durchschnittlich 31 Personen pro Jahr auf 2100 gestiegen. Mittlerweile machen die tödlichen Unfälle zu Hause und in der Freizeit 85 % aller tödlichen Nichtberufsunfälle aus.

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tödliche Unfälle gibt es in der Schweiz jedes Jahr im Bereich Haus und Freizeit.

135 Menschen ersticken jedes Jahr.

1696 Menschen sterben jedes Jahr durch Stürze.

Die Hälfte aller schweren Unfälle in Haus und Freizeit ereignet sich im privaten Wohnraum.

Insbesondere die Zahl der tödlichen Stürze (+ 20 pro Jahr) ist in diesem Zeitraum gestiegen. Sie machen mit 1700 Fällen pro Jahr den weitaus grössten Teil der tödlichen Nichtberufsunfälle aus. Zudem sterben heute durchschnittlich 135 Personen pro Jahr an Erstickungsunfällen (+ 3 pro Jahr). 

Unzureichende Datenlage bei Kinderunfällen

Jedes Jahr sterben 14 Kinder bei Unfällen im Bereich Haus und Freizeit, die Hälfte davon sind Säuglinge und Kleinkinder. Allerdings ist die Datenlage zu Kinderunfällen lückenhaft. Angaben zu tödlichen Unfällen sind oftmals nicht detailliert genug, um generelle Schlüsse für eine gezielte Unfallprävention ziehen zu können, und Erkenntnisse zu beinahe tödlichen Unfällen fehlen. Die BFU engagiert sich dafür, bessere Daten- und Informationsgrundlagen zu schaffen. 

Abstract

Unfälle, die zu Hause passieren, werden oft nur von wenigen Menschen wahrgenommen: etwa von Familienangehörigen, der Mitbewohnerin oder dem Nachbarn. Sie verursachen keinen Stau und gelangen selten in die Schlagzeilen.

Diese Unfälle bleiben mehr oder weniger im Verborgenen. Dabei ereignen sich 85 % der tödlichen Nichtberufsunfälle zu Hause oder bei Freizeitaktivitäten abseits von Sport und Strassenverkehr. Die grosse Mehrheit davon ist auf Stürze zurückzuführen. Die Zahl dieser Unfälle nimmt ebenso zu wie jene der Todesfälle durch Ersticken.

Das Sicherheitsbarometer zeigt, dass es gezielte Massnahmen zum Schutz vor Unfällen im Bereich Haus und Freizeit braucht. Bei deren Entwicklung und Umsetzung kommt der BFU mit ihrer evidenzbasierten Arbeitsweise und der jahrzehntelangen Erfahrung eine zentrale Rolle zu. 

Damit die Menschen in der Schweiz optimal vor Unfällen geschützt werden, sind einerseits Politik und Präventionsakteure gefordert. Andererseits ist die Sicherheit zu Hause und in der Freizeit die Aufgabe von uns allen, denn mit unserem Verhalten tragen wir massgeblich zum allgemeinen Sicherheitsniveau bei.

Autor/-innen
Delphine Meier, Mirjam Bächli, Steffen Niemann

Publikationsjahr
2024

DOI-Nummer
10.13100/BFU.2.538.01.2024

Zitationsvorschlag
Meier D, Bächli M, Niemann S. Sicherheitsbarometer 2024: Sicherheitsniveau in Haus und Freizeit. Bern: BFU, Beratungsstelle für Unfallverhütung; 2024. DOI-Nr.: 10.13100/BFU.2.538.01.2024

Zur Publikation

  • Sicherheitsbarometer 2024 - Sicherheitsniveau im Bereich Haus und Freizeit

    Grundlagen A4 | 10 Seiten | 2.538 | DOI-Nr. 10.13100/BFU.2.538.01.2024
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