Forschung & Statistik

Sicherheitsbarometer 2023 – Sicherheitsniveau auf Schweizer Strassen

Auf den Schweizer Strassen haben letztes Jahr so viele Menschen ihr Leben verloren wie seit sieben Jahren nicht mehr. Das Sicherheitsbarometer 2023 bewertet die aktuelle Verkehrssicherheit und zeigt, wo die zentralen Herausforderungen liegen.

Auf Schweizer Strassen sind im letzten Jahr 241 Menschen ums Leben gekommen, 4002 wurden schwer verletzt. 2022 gab es somit 20 % mehr Todesopfer im Strassenverkehr als im Vorjahr und so viele wie seit sieben Jahren nicht mehr. Die Zahl der Schwerverletzten stieg um 2 %.

537 Fuss­gän­ger/-in­nen sind 2022 schwer verunfallt.

2486 schwere Unfälle gab es innerorts.

583 schwere E-Bi­ke-Un­fäl­le gab es letztes Jahr.

56 % tragen auf dem Velo einen Helm.

Am stärksten zugenommen hat die Zahl der tödlichen Unfälle bei den E-Bike-Lenkenden sowie bei den Autoinsassinnen und Autoinsassen. Mit 40 Getöteten sind auch Fussgängerinnen und Fussgänger häufig betroffen.

Schwache Verkehrsteilnehmende innerorts schützen

Besonders innerorts besteht noch grosser Handlungsbedarf. Durch eine konsequentere Einführung von Tempo 30 liesse sich mindestens ein Drittel der schweren Innerortsunfälle auf Tempo-50-Strecken verhindern. Die BFU setzt sich deshalb für einen Paradigmenwechsel in der Verkehrsplanung ein. Der Fokus von Tempo-30-Zonen darf nicht ausschliesslich auf Quartierstrassen liegen.

Barometer existiert seit 2017

Wer ein Problem lösen will, muss es so gut wie möglich kennen. Deshalb bewertet das Sicherheitsbarometer der BFU seit 2017 jährlich die Verkehrssicherheit in der Schweiz. Die aktuelle Ausgabe zeigt eindeutig: Es gibt weiterhin viel zu tun.

Abstract

Wirksame Prävention muss an der richtigen Stelle ansetzen. Dazu ist es wichtig, das Problem so genau wie möglich zu kennen. Das Sicherheitsbarometer Strassenverkehr der BFU liefert diese Grundlagen für den Schweizer Strassenverkehr und zeigt auf, an welcher Stelle die Präventionsmassnahmen am meisten nützen.

Der Blick auf die Verkehrsunfallstatistik des letzten Jahres macht der BFU Sorgen. Nachdem die Unfallstatisik nach unten zeigte, geht die Tendenz aktuell in die andere Richtung. Die Unfallzahlen waren seit sieben Jahren nicht mehr so hoch wie 2022. Auf den Schweizer Strassen kamen 241 Menschen ums Leben, 20 % mehr als im Jahr davor. Auch die Zahl der Schwerverletzten stieg um 2 % auf 4002 Personen.

Eine zentrale Herausforderung für die Verkehrssicherheit bleiben die sogenannten schwachen Verkehrsteilnehmenden innerorts, also jene, die zu Fuss, mit dem Velo oder mit dem E-Bike unterwegs sind. Sie gilt es besonders zu schützen. Dazu braucht es neben passenden Infrastrukturmassnahmen und gezielter Sensibilisierung auch den politischen Willen, der Verkehrssicherheit wieder mehr Gewicht zu geben.

Eine der wirksamsten Präventionsmassnahmen ist Tempo 30 innerorts. Mindestens ein Drittel der schweren Innerortsunfälle auf Tempo-50-Strecken liesse sich durch eine konsequentere Einführung von Tempo 30 verhindern. Die BFU setzt sich deshalb für einen Paradigmenwechsel in der Verkehrsplanung ein. Der Fokus darf nicht nur auf Quartierstrassen liegen. Vielmehr müssen – vor allem in städtischen Gebieten und überall dort, wo es die Verkehrssicherheit erfordert – auch Hauptverkehrsachsen einbezogen werden, die vortrittsberechtigt bleiben. Ebenso muss die Strasseninfrastruktur selbsterklärend und fehlerverzeihend gebaut werden, und die konsequente Nutzung von sicherheitsorientierten Fahrerassistenzsystemen ist zu fördern.

Autor/-innen
Yvonne Achermann Stürmer, Roland Allenbach, Steffen Niemann

Publikationsjahr
2023

DOI-Nummer
10.13100/BFU.2.502.01.2023

Zitationsvorschlag
Achermann Stürmer Y, Allenbach R, Niemann S. Sicherheitsbarometer 2023: Sicherheitsniveau auf Schweizer Strassen. Bern: BFU, Beratungsstelle für Unfallverhütung; 2023. DOI: 10.13100/BFU.2.502.01.2023

Zur Publikation

  • Sicherheitsbarometer 2023 – Sicherheitsniveau auf Schweizer Strassen

    Grundlagen A4 | 12 Seiten | 2.502 | DOI-Nr. 10.13100/BFU.2.502.01.2023
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