Forschung & Statistik

Massnahmenevaluation Verkehrsinfrastruktur MEVASI

Eine gute Strasseninfrastruktur und Signalisation erhöhen die Verkehrssicherheit. Die BFU kann erstmals die Wirksamkeit von Massnahmen an der Verkehrsinfrastruktur anhand ihrer GIS-Plattform MEVASI abschätzen. Die neue Wirkungsanalyse zeigt unfallreduzierende Effekte von teilweise über 60 %.

Die BFU hat 2014 die digitale GIS-Plattform MEVASI (Massnahmenevaluation Strasseninfrastruktur) ins Leben gerufen. Aktuell sind auf MEVASI schweizweit 2500 Massnahmen aus insgesamt 28 Massnahmentypen erfasst. Für sieben davon liegen mittlerweile genügend Daten für eine gesicherte Bewertung ihrer Wirksamkeit vor. Dabei haben die BFU-Forschenden verschiedene statistische Modelle berechnet und analysiert.

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Massnahmen sind in MEVASI erfasst.

Über 60 %:

Einzelne Massnahmen haben einen un­fall­re­du­zie­ren­den Effekt von über 60 %.

Weniger Tempo – weniger schwere Unfälle

Mit Abstand am grössten ist die Datengrundlage für Tempo-30-Zonen; fast 600 einzelne Massnahmen dieses Massnahmentyps konnte die BFU auswerten. Sie hat dabei festgestellt, dass die Anzahl schwerer Unfälle im Durchschnitt um 38 % abgenommen hat.

Einen deutlichen Rückgang schwerer Unfälle (63 %) bewirken auch die beiden Massnahmengruppen Umgestaltung von Kreuzungen und Einmündungen in Kreisel sowie das Anbringen von schwarz-weissen Leitpfeilen in Kurven.

Noch grössere unfallreduzierende Effekte erzielen das Demarkieren von Mittellinien und das Anbringen von Velostreifen – je nach Modellberechnung 73 % bis 78 %.

Detaillierte Informationen zur Wirkung von einzelnen Massnahmen lesen Sie in der Wirkungsanalyse «Massnahmenevaluation Verkehrsinfrastruktur MEVASI».

Abstract

Infrastrukturmassnahmen für die Verkehrssicherheit sind oftmals teuer und aufwendig umzusetzen. Für die Planung ist es zentral, die Massnahme oder eine Kombination von Massnahmen zu wählen, die ökonomisch vertretbar ist und einen maximalen Sicherheitsnutzen hat. Das Projekt «Massnahmenevaluation Verkehrsinfrastruktur MEVASI» der BFU soll genau das leisten: Den Sicherheitsfachleuten in Kantonen und Gemeinden ein Hilfsmittel an die Hand geben, das die Wahl der geeigneten Massnahme unterstützt.

Um dieses anspruchsvolle Ziel zu erreichen, braucht es eine möglichst präzise Abschätzung der Wirksamkeit von Infrastrukturmassnahmen. Qualitativ gute und vor allem in ihrer Anzahl ausreichen[1]de Daten von bereits umgesetzten Infrastrukturmassnahmen müssen dafür erfasst und hinsichtlich des Unfallgeschehens mit einer geeigneten Methode statistisch ausgewertet werden. In dieser Publikation präsentieren wir Ergebnisse der Wirksamkeitsabschätzung verschiedener Infrastrukturmassnahmen.

Die Abschätzungen sind jedoch nicht abschliessend: Für einige der erfassten Massnahmen ist die Datenbasis für eine Beurteilung noch zu gering. Neue Massnahmen werden erst in der Zukunft erfasst, und bestehende müssen anhand des sich wandelnden Unfallgeschehens neu beurteilt werden. MEVASI muss konsequent weitergeführt und die vorliegende Analyse periodisch aktualisiert werden.

Autor/-innen
Steffen Niemann, Markus Deublein, Patrick Eberling, Markus Geiser

Publikationsjahr
2023

DOI-Nummer
10.13100/BFU.2.392.01.2023

Zitationsvorschlag
Niemann S, Deublein M, Eberling P, Geiser M. Massnahmenevaluation Verkehrsinfrastruktur MEVASI. Bern: BFU, Beratungsstelle für Unfallverhütung; 2023. DOI:1013100/BFU.2.392.01.2023

Zur Publikation

  • Massnahmenevaluation Verkehrsinfrastruktur MEVASI

    Report A4 | 47 Seiten | 2.392 | DOI-Nr. 10.13100/BFU.2.392.01.2023
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