Schneesportlerinnen und Schneesportler wurden deshalb im Rahmen der BFU-Schneesportstudie zu ihrem Wissen und Verhalten bezüglich dieser Präventionsmassnahmen befragt. Die Befragung wurde im Winter 2018 auf den Pisten verschiedener Schweizer Skigebiete durchgeführt. Zusätzlich wurden 12 verschiedene Skibindungen in einem Prüfinstitut dahingehend kontrolliert, ob sie vom Sportfachgeschäft korrekt nach Norm eingestellt wurden.
Insgesamt wurden 2468 Schneesportlerinnen und Schneesportler befragt. Die Befragung hat gezeigt, dass gut die Hälfte der Skifahrerinnen und Skifahrer ihre Bindung in der aktuellen Saison im Sportgeschäft überprüfen liess und sich des Nutzens einer korrekt eingestellten Bindung bewusst war. Von den Snowboardfahrerinnen und Snowboardfahrern haben in unserer Studie nur 16 % einen Handgelenkschutz getragen. Es hat sich gezeigt, dass eine Mehrheit von ihnen schlecht über die Schutzwirkung des Handgelenkschutzes informiert ist. Viele sind sogar der Meinung, dass ein Handgelenkschutz das Verletzungsrisiko erhöhe.
Obwohl gut die Hälfte der Skifahrerinnen und Skifahrer ihre Bindung im Sportfachgeschäft einstellen liess, wird die BFU zukünftig zusätzliche Anstrengungen unternehmen müssen, um die andere Hälfte vom Nutzen einer korrekt eingestellten Bindung zu überzeugen. Zudem wird auch das Tragen eines Handgelenkschutzes in Zukunft verstärkt gefördert. Dabei müssen die Sportlerinnen und Sportler wie auch die Sportfachhändler besser über die Wirkung eines Handgelenkschutzes aufgeklärt werden, damit die weitverbreiteten, falschen Überzeugungen eliminiert werden können.
Autor/-innen
Flavia Bürgi, Philip Derrer, Steffen Niemann, Othmar Brügger
Publikationsjahr
2020
DOI-Nummer
10.13100/BFU.2.379.01.2020
Zitationsvorschlag
Bürgi F, Derrer P, Niemann S, Brügger O. Schneesportstudie: Skibindungseinstellung und Handgelenkschutz. Bern: Beratungsstelle für Unfallverhütung BFU; 2020. Forschung 2.379
DOI: 10.13100/BFU.2.379.01.2020