Neues Geschwindigkeitsmonitoring
Das Geschwindigkeitsverhalten der Motorfahrzeuglenkenden ist ein zentraler Indikator für das Sicherheitsniveau auf Schweizer Strassen. Das Pilotprojekt der BFU setzt den Startpunkt für den Aufbau eines Monitorings des Geschwindigkeitsverhaltens in verschiedenen Geschwindigkeitsregimes (30 km/h, 50 km/h, 80 km/h und 120 km/h).
Geschwindigkeit und Unfallgeschehen
Der Zusammenhang zwischen Geschwindigkeit und Unfallrisiko sowie Unfallschwere ist belegt: Mit steigender Durchschnittsgeschwindigkeit von Motorfahrzeugen erhöht sich das Risiko eines Unfalls und die Unfallschwere steigt. Jährlich werden in der Schweiz bei Unfällen mit Motorfahrzeugen 154 Verkehrsteilnehmerinnen und Verkehrsteilnehmer in Geschwindigkeitsregimes bis Tempo 30 schwer verletzt oder getötet. Mit 1614 bzw. 1289 Schwerverletzten und Getöteten ist das Unfallgeschehen in Regimes bis Tempo 50 und Regimes bis Tempo 80 ungleich höher. Das Unfallgeschehen bei Tempo 120 ist dagegen relativ niedrig und vergleichbar mit dem bei Tempo 30.
Viele Fahrzeuge über dem Limit
Für das Projekt wurden verschiedene Standorte mit automatischen Verkehrszählsystemen (von Bund und Kantonen) für eine Geschwindigkeitsmessung genutzt. Ergänzt durch manuelle Messungen und eigens installierte Messsysteme konnten Geschwindigkeitsdaten von insgesamt 211 über die Schweiz verteilten Standorten ausgewertet werden.
Die Resultate zeigen, dass bei Tempo 80 jedes sechste Fahrzeug, bei Tempo 120 und Tempo 50 jedes dritte sowie bei Tempo 30 jedes zweite Fahrzeug die Höchstgeschwindigkeit nicht einhält.
Durch Einhalten der Geschwindigkeit können schwere Unfälle verhindert werden
Hielten alle Lenkenden von leichten Motorfahrzeugen (Personen- und Lieferwagen) und Motorrädern die gesetzlichen Geschwindigkeitslimits ein, könnten gemäss Schätzung pro Jahr über 300 Schwerverletzte und mehr als 20 Getötete verhindert werden.