Ratgeber

Skifahren und Snowboarden Tipps für mehr Sicherheit

Ob zwei Bretter oder eines: Skifahren und Snowboarden sind sehr beliebt. Leider verletzen sich dabei jedes Jahr rund 61 000 Menschen, die in der Schweiz leben. Über 90 % der Unfälle sind selbstverursacht. Deshalb: Mitdenken und sich die Tipps der BFU zu Herzen nehmen.

Die 5 wichtigsten Tipps

  • Geschwindigkeit anpassen
  • Helm tragen
  • Auf den Ski: Skibindungseinstellung jährlich prüfen lassen
  • Auf dem Snowboard: Handgelenkschutz tragen
  • FIS- und SKUS-Regeln einhalten

Die richtige Ausrüstung

Eine gute Ausrüstung ist das A und O für sicheres Skifahren und Snowboarden.

Skifahren

  • Ski regelmässig kontrollieren und pflegen – Vorsicht beim Umgang mit Skiwachs
  • Skibindung jährlich im Fachgeschäft einstellen und auf einem Prüfgerät kontrollieren lassen
  • Für die Kinder: Kurzski nicht als Ersatz von Kinderski verwenden. Kurzski haben keine Auslösebindung und sind erst ab einer Körpergrösse von 150 cm geeignet.

Snowboarden

  • Snowboard regelmässig kontrollieren und pflegen – Vorsicht beim Umgang mit Skiwachs
  • Schrauben der Snowboardbindung nachziehen, defekte Teile ersetzen
  • Snowboard-Einsteigerinnen und -Einsteiger brauchen einen Handgelenkschutz.

Kleidung und Schutzausrüstung

  • Wetterfeste und warme Kleidung tragen
  • Ski- resp. Snowboardhelm tragen – der Kopf ist bei Ski- und Snowboardunfällen besonders häufig betroffen
  • Snowboard-Einsteigerinnen und -Einsteiger brauchen einen Handgelenkschutz – auf dem Board sind Unterarme und Hände besonders gefährdet
  • Ein Rückenprotektor bietet zusätzlichen Schutz, vor allem beim Fahren in Snowparks.
  • Kontaktlinsen oder korrigierte Brille nicht vergessen
  • Schneebrille mit UV-Schutz tragen

Das richtige Verhalten – die 10 FIS- und 3 SKUS-Regeln

Sie stehen also gut ausgerüstet auf der Piste. Nun fehlt noch das richtige Verhalten. Eigenverantwortung wird auf der Piste grossgeschrieben. Der internationale Skiverband FIS hat 10 verbindliche Verhaltensregeln fürs Snowboarden und Skifahren aufgestellt:

  1. Niemanden gefährden oder schädigen.
  2. Auf Sicht fahren. Fahrweise und Geschwindigkeit dem Können und den Verhältnissen anpassen.
  3. Fahrspur der vorderen Skifahrer und Snowboarder respektieren.
  4. Überholen mit genügend Abstand.
  5. Vor dem Anfahren und vor Schwüngen hangaufwärts Blick nach oben.
  6. Anhalten nur am Pistenrand oder an übersichtlichen Stellen.
  7. Auf- oder Abstieg nur am Pistenrand.
  8. Markierungen und Signale beachten.
  9. Bei einem Unfall: Hilfe leisten, Rettungsdienst alarmieren.
  10. Unfallbeteiligte und Zeugen: Personalien angeben.

Für Snowboarderinnen und Snowboarder hat die Schweizerische Kommission für Unfallverhütung auf Schneesportabfahrten SKUS drei weitere Regeln aufgestellt:

  1. Legen Sie das Snowboard immer mit der Bindungsseite nach unten in den Schnee.
  2. Lösen Sie an Skiliften und auf Sesselbahnen das hintere Bein aus der Bindung.
  3. Verbinden Sie bei Alpinbindungen das vordere Bein mit einem Fangriemen (Leash) fest mit dem Snowboard.

Weitere Informationen zu den Themen «Sicherheit beim Skifahren und Snowboarden» finden Sie auf folgenden Websites:

BFU-Skivignette für den Fachhandel

Anbieten, einstellen, begeistern: Kontrollieren Sie beim Skiservice auch die Skibindung auf einem Bindungseinstellprüfgerät und bieten Sie so Ihren Kundinnen und Kunden ein Rundum-sorglos-Paket an. Machen Sie jetzt bei der Aktion «BFU-Skivignette» mit und profilieren Sie sich als Expertin oder Experte.

Für Skilehrerinnen, Snowboardlehrer und J+S-Leiterinnen und Leiter

Snow Safety: Web-App für Sicherheit im Ski- und Snowboardunterricht

Das Thema Sicherheit ist in der Ausbildung unerlässlich. Neben der richtigen Ausrüstung geht es auch darum, anderen genügend Raum zu lassen und die eigenen Grenzen zu kennen. Die Web-App «Snow Safety» der BFU bietet Lernstoff für Ausbilderinnen und Ausbilder wie auch für Teilnehmende: Videos, Übungsideen und ein Quiz für alle, die sich beim Ski- oder Snowboardfahren noch sicherer verhalten möchten.

Merkblatt für die Unfallprävention

Wer sich an die Grundsätze von J+S und der BFU hält, leistet nicht nur einen wertvollen Beitrag zur Unfallprävention, sondern kann auch das Risiko einer strafrechtlichen Verurteilung oder von zivilrechtlichen Haftungsansprüchen in engen Grenzen halten.

In der Schule

Ski- und Snowboardlager sind wegen der sportlichen Betätigung in der Natur sowie dem Gemeinschaftserlebnis für Schülerinnen und Schüler attraktiv. Leider fährt dabei auch das Unfallrisiko mit: Mangelhafte Ausrüstung, Müdigkeit, Selbstüberschätzung (z. B. Fahrfähigkeiten, Fitness) oder Fehlverhalten können zu Unfällen führen. Damit nichts passiert, hat die BFU einige Ratschläge für Sie bereit.

Gut vorbereitet

  • Zur Vorbereitung die BFU-Unterrichtsblätter Ub 4.035 Ski und Snowboard verwenden – dazu gehören auch vier Videos:
  • Eltern mit Infoschreiben auf Wichtigkeit von gutem Material im Schneesport aufmerksam machen
  • Ausrüstung und Material vor dem Spass im Schnee prüfen, allenfalls Reservematerial bereithalten oder mieten
  • Gruppenleitende mit absolvierter Schneesportausbildung einsetzen
  • FIS- und SKUS-Regeln vermitteln und konsequent einfordern
  • Nur auf geöffneten Pisten und Abfahrtsrouten fahren (auch nicht wenige Meter abseits der Piste fahren)
  • Klare Verhaltensregeln vereinbaren
  • Gruppendynamik im Auge behalten und wenn nötig intervenieren
  • Pisten/Übungen je nach Fähigkeiten/Verfassung der Schülerinnen und Schüler und Wetter- und Pistenverhältnissen wählen, wenn nötig Aktivität vorzeitig abbrechen
  • Genügend Pausen einlegen

Kantonale Richtlinien und Weisungen

Beachten Sie die kantonalen Bestimmungen und Weisungen zur Umsetzung der Lehrpläne.

«Power to win» für den geleiteten Sport

Bei «Power to win» handelt es sich um sportartenübergreifende Trainingsformen, um Sportlerinnen und Sportler kräftiger, schneller, robuster und beweglicher zu machen. Dadurch sinkt das Verletzungsrisiko. Bei «Power to win» gibt es drei Stufen von Übungen, die sich einfach in das reguläre Training einbauen lassen. Die Übungen eignen sich sowohl für den Sportunterricht in Schulen als auch für den Vereinssport. J+S und das Bundesamt für Sport BASPO haben «Power to win» initiiert, die BFU hat die Entwicklung fachlich und finanziell unterstützt. 

Rechtsfragen und Gerichtsentscheide

Sport bedeutet Freiheit und individuelle Entfaltung. Aber auch Sportlerinnen und Sportler bewegen sich nicht im rechtsfreien Raum.

Ihr BFU-Kontakt

Benedikt Heer

Benedikt Heer

Berater Sport und Bewegung

Publikationen

  • Schulungsmaterial

    Unterrichtsblätter zur Sicherheitsförderung – Ski und Snowboard

    Safety Tool A4 | 14 Seiten | 4.035
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  • Forschung & Statistik

    Skiausrüstung und Knieverletzungen beim alpinen Skifahren im Freizeitsport

    Report A4 | 200 Seiten | 2.212
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  • Forschung & Statistik

    Tragquoten von Schutzartikeln beim Ski- und Snowboardfahren – Erhebung 2019

    Erhebung A4 | 4 Seiten | 2.999
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